Bünzligwürz – wie man sich täuschen kann!

Blache BünzligwürzBlache Bünzligwürz

Neues Gesicht für ein Gewürz aus Muttenz sollte es werden.

Wie soll es auch sein? Man lädt sich eine neue App aufs Telefon, in dem Fall TikTok und schaut mal was so geht. In meinem Fall ging nur eins und zwar der Bünzli mit seinen Gewürzen mir auf die Nerven. Ok, vielleicht hat mich seine Namensgebung überzeugt. Da ich gerne regionale Produkte nutze hab ich mir mal eine Handvoll seiner Mischungen bestellt und für echt gut befunden. Nach ein paar Mails und einem spontanen Treffen ist daraus etwas mehr geworden.

Visitenkarten für Bünzligwürz
So fing es an: Visitenkarten für Bünzligwürz

Aus einer Blache, Caps, Poloshirts und Visitenkarten wurde das Mandat für die Verpackungen. Die selbst gedruckten Thermoetiketten waren gut für den Anfang aber diese haben die Zeit hinter sich, sind zu teuer und vor allem waren sie unbunt – OK viel bunter wurdes am Ende nicht. Da ich seit einigen Jahren lieber Editorial gemacht habe ist der Job eine tolle Herausforderung. So konnte ich einige Dinge wieder auffrischen und andere zum Teil neu gelernt.

Ebenfalls toll ist die Zusammenarbeit mit der Laufenburger Künstlerin Steffi Bürgin. Sie hat unwissentlich das neue Logo gezeichnet. Eigentlich ein Geschenk für Bünzligwürz. Der Bünzli fand das Bild so toll, dass beschlossen wurde daraus das neue Logo zu gestalten. Meine Aufgabe war dabei das ordentliche Digitalisieren und Vektorisieren. Ich bin gespannt was wir im nächsten Jahr gemeinsam alles auf die Beine stellen können. An Ideen mangelt es nicht.

Bild auf Leinwand von Steffi Bürgin. Dient als Vorlage für das neue Logo von Bünzligwürz
Bild auf Leinwand von Steffi Bürgin. Dient als Vorlage für das neue Logo von Bünzligwürz

Neben 18 Gewürzmischungen und einer Hand voll Sossen und fünf verschiedenen Verpackungen heisst es vor allem bei der Produktion der Etiketten sparen. Da Bünzligwürz eine kleine Manufaktur ist fallen Etikettiermaschinen aus. Hier wird noch alles von Hand geklebt und vor allem gemischt. Auch eine Produktion der Etiketten im Offsetdruck fällt vorerst aus. Das liegt an den technischen Anforderungen in der Lebensmittelindustrie. Es müssen Chargennummer sowie das Mindesthaltbarkeitsdatum immer eingedruckt werden. Erste Lösung des Kunden war das individuelle Drucken der Etiketten auf einem Thermodrucker. Durch die gestiegene Produktion ist das so nicht mehr zu handhaben. Da ich einen Digitaldrucker und Plotter im Atelier habe gibt es das Layout und die Etiketten wöchentlich frisch gedruckt. Durch inhouse Digitaldruck und kurze Wege konnten bei gestiegener Qualität circa 50-60% Kosten für die Etiketten eingespart werden.

Produktfotos für den Onlineshop im eigenen Fotostudio – auch grössere Settings mit Wunschhintergründen sind möglich.

Neben den Etiketten gibt es für die 120g und die 40g Dose ein Frischesiegel mit Sollbruchstelle. Alles in allem hat es am Ende gerade 14 Tage gedauert die neuen Etiketten zu gestalten, rein zu zeichnen und alle technischen Anforderungen so umzusetzen das sie für das Veterinäramt richtig sind. Wichtig war und ist dem Bünzli das sie vom Layout nicht zu weit weg von den Ursprünglichen Etiketten sind. Dafür hält zumindest ein wenig Farbe Einzug! Sondermischungen oder besondere Aktions- oder Kundenetiketten sind farblich abgesetzt oder in den Farben des Kunden gestaltet – Das wird vor allem interessant bei Geschenksets oder für das eigene Firmenjubiläum. Die restlichen Gewürze behalten das kleine schwarze an. Auch die weitere Kommunikation nach aussen wird in den kommenden Monaten neu umgesetzt.

50 – 60% Einsparung bei den Etiketten

im Vergleich zu 2-farbigem Thermodruck auf einem Kleingerät

Für Bünzligwürz musste ein Slogan und eine Bildsprache entwickelt werden. Ein Slogan – nachdem ich privat die Gewürze seit einem halben Jahr benutze war schnell gefunden.

Last but not least stehen die Entwicklung von Sozialmedia Posts, Content und die Produktbilder für den Onlineshop und alle anderen Werbemittel an. Vordergrund. Neben Instagram und Facebook liegt ein Schwerpunkt auf der Umsetzung eines Gewürzblogs sowie Werbeposts für die aktuell wichtigstens Kanäle im Kalender. Im Vordergrund stehen jeweils ein Produkt vor einem wechselnden Hintergrund der Schweizer Alpen und seine besonderen Eigenschaften.

Beispiel für ein Instagram Werbepost bzw. einfaches Post. Hier noch mit einem 3D Rendering – final gibt es reale Packshots der Produkte.

Gerne wäre ich etwas mutiger gewesen oder hätte mir mehr Zeit genommen – Aber gerade bei einem so kleinen StartUp kann man nicht immer aus den vollen schöpfen. Dafür freue ich mich auf eine lange Partnerschaft und noch viele leckere Gewürze. Bis dahin heisst es im Nachgang das Designmanual und die Produktbilder parat machen. Leider gab es kein Happy End. Bis heute wurde bis auf eine kleine Teilrechnung keine der offenen Forderungen beglichen. Im Gegenteil: Alle Leerverpackungen oder Produktmuster die ich mit in mein Atelier genommen habe werden mir als Diebstahl vorgeworfen. Fazit: Nie wieder!


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